Urlaubsfreuden
mit FTI in Gambia
Ich bin heute zufällig auf diese
Internetseite gestoßen. Ich hoffe, sie ist noch aktuell. Zuerst, ich kann auch
nur sagen, nie wieder FTI Meine Freundin und ich flogen im Juni 1999 zum
erstenmal mit FTI nach Gambia. Am Flughafen wurde angezeigt, der FTI - Schalter
ist auf D. Nach langen Suchen fanden wir ihn endlich auf C. Dort wurde uns dann
freundlich mitgeteilt, das der Flugsteig aber in D zu finden sei. Bei der
Passkontrolle fragte der Zollbeamte, wieso kommen Sie hier herein, die FTI
fliegt doch auf C ab. Wir klärten ihn auf, dass sich das geändert hat.
Wir sollten um 14 Uhr abfliegen. Um 14,15 Uhr fiel einer Lufthansa-Angestellten
die Menschenmenge vor dem FTI - Schalter auf. Vom Bodenpersonal der FTI
war weit und breit niemand zu sehen. Die Dame griff zum Telefon und fragte nach.
Nach einer weiteren Viertelstunde trudelte dann endlich das FTI - Personal mit
einem Rattenschwanz von Fluggästen ein. Diese Fluggäste waren über den geänderten
Flugsteig nicht informiert worden. Ebenso hatte das Bodenpersonal diese Info
anscheinend auch nicht erhalten. Diese Fluggäste samt Personal warteten nämlich
auf C auf die Maschine. Dann ging's allerdings ziemlich schnell und nach einer
weiteren Viertelstunde rollten wir bereits zu Startbahn. Das Essen und die
Flugbegleiter waren höflich und zuvorkommend. Mit ausreichenden Getränken
haperte es aber. Eine der Flugbegleiterinnen war allerdings der Meinung, die
Fluggesellschaft gehöre ihr. Ich habe diese Dame auf diversen, weiteren Flügen
nach Gambia noch ein paar Mal erlebt. Ich habe noch nie so eine unfreundliche,
pampige Flugbegleiterin erlebt wie diese. Auf jedem Flug gab es mit dieser Dame
und diversen Fluggästen massiven Ärger. Der Empfang in Gambia und die
Verteilung auf die Zubringerbusse zu denn Hotels klappte Dank der Reisenleiter
von Gambiatour hervorragend. An der Rundreise und dem anschließendem
Erholungsurlaub im Kairaba Beach Hotel gab es bei dieser Reise nichts
auszusetzen. Die Abholung zum Rückflug war dann leider etwas früh. Wir durften
4 Stunden auf dem Flughafen in Banjul auf unseren Abflug warten. Als wir in der
sehr unterkühlten Maschine unsere Plätze eingenommen hatten, stellten wir
fest, dass es für drei Sitzplätze nur eine Decke gab. Wir waren alle überhitzt
und auch sommerlich gekleidet. Bis wir uns an die kühle Temperatur gewöhnten,
dauerte eine ganze weile. Aber wir bekamen erstaunlicherweise ein Abendessen.
Das uns die gleichen Speisen wie auf dem Hinflug angeboten wurden, na ja, so was
kann vorkommen. Auf Teneriffa gab's ein Zwischenlandung. Es stiegen weitere
Reisende zu. Der restliche Flug verlief sehr ruhig. Ca. zwei Stunden vor unserer
Landung im München wurde uns dann ein Frühstück serviert. Das kam in einer
Plastiktasche und bestand aus Bonbons, einem Mars, einem sehr trockenem und sehr
süßem Stück Kuchen und einer Wurst, ich würde sagen, es war eine Landjäger.
Ach ja, und nicht zu vergessen, eine steinharte Semmel. Einige Zeit später,
nachdem wir unsere Frühstückstaschen erhalten hatten, meldete sich auf dem
Platz hinter mir eine Dame und fragte, wann sie endlich ihr Frühstück bekomme.
Die lapidare Antwort den Flugbegleiters war, "es gibt nichts mehr, es wurde
zuwenig mitgenommen." Aber keine Entschuldigung. Die Laune der Fluggäste,
die nichts mehr bekommen haben, kann man sich vorstellen. Bei einer weiteren
Reise nach Gambia, im September, war das Hotel nicht mehr ganz so gut.
Mittlerweile hatte FTI die Leitung des Kairaba und noch einiger, anderer Hotels
übernommen. Wie ich von mehreren Angestellten des Hotel erfahren habe, war die
erste Aktion die Kürzung der Gehälter, die Aufhebung von bestehenden
Arbeitsverträgen, neue wurden nicht vergeben und das Management wurde großteils
auch ausgetauscht und von, meiner Meinung nach, unerfahrenen Leuten besetzt. Im
Dezember hatte ich dann das Erlebnis, eine total verkaterte Crew der FTI
zu erleben. Die Crew war auch im Kairaba untergebracht. Einige waren sogar am
Mittag nicht nur verkatert, sondern mit Sicherheit noch ziemlich betrunken.
Diese Crew flog aber am Abend die Maschine nach Deutschland zurück. Da ärgerte
man und auch mit der Abholung und dem Rückflug. Zuerst hieß es Abholung vom
Hotel um 22 Uhr. Ich ging zum essen. Als ich zur Rezeption zurückkam, erfuhr
ich, der Abflug ist früher, der Bus kommt um 20 Uhr. Ich genehmigte mir noch
einen Drink und ging wieder zu Rezeption. Jetzt hieß es, der Bus kommt erst um
24 Uhr. Als Entschädigung für diese Unannehmlichkeit gibt es ein
Gratisabendessen im Hotelrestaurant. Fein, aber ich hatte ja schon auf eigene
Kosten gegessen. Bei weiteren Reisen im März und September 2000 ging es immer
mehr bergab. Das Management des Hotel funktionierte überhaupt nicht mehr. Das
Personal im Hotel bemühte sich zwar immer noch sehr um die Gäste, aber die Fröhlichkeit
von früher war nicht mehr da. Man merkte den Leuten deutlich an, dass sie zu
den Gästen auf Abstand gehen sollen. Es war eine gewisse Angst zu bemerken,
wenn sie nicht spuren, können sie sich eine andere Arbeit suchen. Was das in
Gambia bei der großen Arbeitslosigkeit heißt, kann man sich vorstellen. Ich
gab meinem Zimmerboy zwischendurch mal 50 Dalasi (60 Dalasi sind ca. DM 10,--).
Er fiel mir weinend um den Hals und bedankte sich überschwänglich. Er erzählte
mir, das er jetzt, da ich ihm ein Trinkgeld gegeben habe, am Wochenende nach
Hause fahren kann. Das hätte er ohne das Geld nicht machen können, da er seit
zwei Monaten kein Gehalt mehr bekommen hat. Diese Aussage, das die Gehälter oft
sehr verspätet gezahlt würden, habe ich von mehreren gehört. Zwei der Hotel,
die FTI sozusagen übernommen hat, wurden wegen angeblicher Renovierung
geschlossen. Getan wurde aber nichts. Der Service auf den Flügen wurde immer
mieser. Die Sitzplätze in dem Flugzeug der Fly FTI sind so eng, dass ich den
Tisch nicht ganz herunterklappen konnte. Ich bin zwar nicht gerade schlank, aber
es gibt auch noch fülligere als mich. Wer mit der FTI fliegt, sollte die
Kleidergröße 44 nicht überschreiten, sonst kann er das Essen auf den Knien zu
sich nehmen. Vorausgesetzt, er ist nicht zu groß und kann seine Beine so
unterbringen, das er auf den Oberschenkeln ein Tablett waagrecht abstellen kann.
Er sollte sich auch genügend Getränke mitnehmen, den da hapert es ganz
gewaltig. Den Flug im September nach Gambia durfte ich von Berlin aus antreten.
Ich erhielt für die Anreise ein Bahnticket. Ist so üblich. Mit diesen Ticket
hat man aber ja nur Anspruch auf einen Sitzplatz. Da ich aber um 22,30 Uhr von München
abfahren musste, versuchte ich, gegen Aufzahlung, einen Liege- oder
Schlafwagenplatz zu bekommen. Ist leider nicht möglich. Man kann im Zug, wenn
was frei ist buchen, aber nicht am Bahnhof. Im Zug war nichts mehr frei, ich
hatte einen Sitzplatz in der ersten Reise im Wagon nach dem Speisewagen. Die Türen
dazwischen waren Luftdrucktüren. Die ganze Fahrt marschierten Fahrgäste vorbei
und jedes Mal machte es plopp und zisch wenn die Türen geöffnet wurden. An
Schlaf war nicht zu denken. Kann morgen um 8 Uhr wie gerädert in Berlin an und
durfte die Zeit bis zum Abflug und 14 Uhr in Berlin Schönefeld verbringen. Nach
so einer Zugfahrt hat man keine Lust, sich im Berlin noch was anzusehen. Auf
dieser Reise war ich von meiner Haustüre bis zum Hotel im Gambia genau 24
Stunden unterwegs. Die Rückreise verlief ähnlich. Allerdings landeten wir
morgens in Berlin und ich durfte an Tage mit dem Zug fahren. Nachdem mir in
Berlin am Fahrkartenschalter aber eine Platzreservierung für einen Wagon, der
wegen eines Defektes nicht genutzt werden konnte, verkauft wurde, und das 20
Minuten vor Abfahrt des Zuges, lernte ich auf meiner Rückfahrt nach München
wenigstens den ganzen Zug kennen und bekam keine Probleme durch langes sitzen.
Hatte ich mal einen freien Platz ergattert, stieg bei der nächsten Haltestelle
ein Fahrgast zu, der auf diesen Platz eine Reservierung hatte und die Suche nach
einem freien Sitzplatz begann von vorne.
> Die Deutsche Bundesbahn ist auch nicht gerade ein Verein, mit dem ich gerne
unterwegs bin. Die FTI hat sich ja, Gott sei Dank, mittlerweile aus Gambia zurückgezogen.
Zuerst drängten sie andere Reiseunternehmen raus, dann übernahmen sie die
Leitung einiger Hotels, sorgten für die Verschlechterung der Qualität,
wirtschafteten die Hotels runter, machten, meiner Meinung nach, sogar den
Tourismus in Gambia kaputt und zogen sich dann feige zurück. Den
Scherbenhaufen, den sie hinterlassen haben, kann aufräumen, wer immer Lust dazu
hat. Man kann nur hoffen, sollte eine anderes Reiseunternehmen in Zukunft Gambia
anbieten (was ich sehr hoffe), dass die es dann besser machen. Vor allen, kein
All - Inklusiv in Gambia. Man kann in diesem Land überall sehr gut und günstig
essen und trinken. Ich habe auf meinen vielen Reisen immer wieder festgestellt,
dass All - Inklusiv die Qualität der Hotel sehr mindert.
Annemarie
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